Das Grubenunglück von 1876

St. Johanner Zeitung, 16. Jahrgang, vom 09.07.1876

Ein schreckliches Unglück hat sich in der Nacht vom 05. zum 06. Juli 1876 im Bergwerk Spittel ereignet. Schlagende Wetter töteten 35 Bergleute auf der Stelle, während 50 verletzt worden sind, von denen mehrere bereits verstorben sind. Die Beerdigung erfolgte heute. Die Verwundeten mussten, da in Spittel sich kein Krankenhaus befindet in ihre Wohnungen verbracht werden. Es sind fast alle Dörfer in der Umgebung in Mitleidenschaft gezogen worden. Wie hart manche Gemeinde getroffen wurde, geht aus dem Beispiel Lauterbach hervor in der allein 18 Tote beklagt werden. Ärztliche Hilfe war zur Unterstützung des Grubenarztes Dr. Gille bald vorhanden durch die Militär-Assistenzärzte aus Forbach Dr. Weber und Dr. Spiess, sowie ein Arzt aus Völklingen.

Das Denkmal
Das Denkmal hinter der Kirche gehört zu dem ehemaligen alten Friedhof, auf den die Lauterbacher Kirche gebaut wurde. Von dem Bildhauer Guldner von Berus in neogotischem Stil erbaut, erinnert es an das oben beschriebene Grubenunglück. Bemerkenswert sind an diesem Denkmal die Wappenschilder des königlich-preußischen Bergbaus, eine Königskrone, darunter gekreuzte Schlegel und Eichenlaub.